In Aserbaidschan begehen heute orthodoxe Christen ihr Weihnachtsfest, ein Ereignis, das in mehreren orthodoxen Gemeinschaften weltweit zelebriert wird. Das Fest beginnt traditionell am Abend und wird in Ländern wie Russland, Georgien, Serbien und Ägypten gefeiert. Zu den Festlichkeiten gehören Kirchenbesuche, familiäre Zusammenkünfte und das Beschenken von Kindern. In Aserbaidschan, sowie in vielen anderen orthodoxen Gemeinschaften, wird das Weihnachtsfest am 6. und 7. Januar begangen, entsprechend dem julianischen Kalender. Andere orthodoxe Gemeinschaften, beispielsweise in Griechenland, Rumänien oder Bulgarien, folgen dem gregorianischen Kalender und feiern am 24. und 25. Dezember.
Die christliche Tradition in Aserbaidschan reicht weit zurück. Vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 8. Jahrhundert existierte auf dem Gebiet des heutigen Aserbaidschans und in Teilen Dagestans das Kaukasisch-Albanische Reich. Dieses wurde bereits im 1. und 2. Jahrhundert aus Jerusalem heraus christianisiert. Im 4. Jahrhundert wurde das Christentum unter dem Albanerkönig Unajir/Umayr zur Staatsreligion.
Aserbaidschan ist laut seiner Verfassung ein säkularer Staat, der die freie Religionsausübung aller Bürger garantiert und keine Religion bevorzugt. Dies reflektiert die historisch gewachsene Toleranz zwischen verschiedenen Religionsgruppen. Seit 2001 existiert das Staatliche Komitee für die Arbeit mit religiösen Gemeinschaften, das für die Registrierung der verschiedenen Gemeinden zuständig ist und mit einem Beirat aus Führern verschiedener Konfessionen zusammenarbeitet. Orthodoxe Christen in Aserbaidschan sind integraler Bestandteil der Gesellschaft und tragen aktiv zum gesellschaftlichen Leben bei. In Aserbaidschan gibt es mehrere orthodoxe Kirchen.