Belohnt wird man mit zahlreichen Eindrücken von Orten und Menschen, z.B. in der Türkei und Georgien. Entscheidet man sich zu fliegen, erreicht man Baku bei einem Direktflug in ca. 4, 5 Stunden. Flüge mit Zwischenstopp können, je nach angesteuerten Airport, beispielsweise Istanbul oder Riga deutlich länger dauern.
Das Klima Aserbaidschans ist sehr vielfältig. Hat man doch Anteil an neun der weltweit elf vorhandenen Klimazonen. Vor Reisen im Land sollte man sich daher über das jeweils regional vorherrschende Klima informieren und für entsprechende Kleidung sorgen.
Die Landeswährung “Manat“ darf von Ausländern weder ein- noch ausgeführt werden. Die Ausfuhr von Euros ist auf die bei der der Zollerklärung angegebene Menge beschränkt.
Medikamente und Arztbesuche sind vor Ort zu zahlen. Schliesst man eine Auslandskrankenversicherung vor Reiseantritt ab, erhält man zuhause gegen Quittungsvorlage beim jeweiligen Versicherer eine Rückerstattung.
Alle grösseren Hotels und einige Cafes in Baku bieten W-LAN.
Sozusagen direkt an Baku schliesst sich die Halbinsel Abscheron an. Deren gern besuchte Nordstrände sind nur rund 25 bis 30 km von der aserbaidschanischen Hauptstadt entfernt. Entsprechend beliebt ist die Halbinsel auch bei den Bewohnern Bakus. Ist sie doch in Kürze zu erreichen und bietet neben dem Badespass noch weitere Attraktionen.
Der besondere Reiz Abscheron liegt in der eigenwilligen Mischung bzw. dem Nebeneinander vieler unterschiedlicher “Phänomene“ auf relativ kleinem Raum. Die Küste ist gesäumt von Hotels, Luxusvillen und Badestränden, zu deren besten übrigens die Strände bei Mardakan, Bilgah und Novkhani mit ihren seichten Ufern und einladendem Blau zählen.
Möchte man Abscheron auch abseits der Küste kennen lernen, empfiehlt sich auf jeden Fall auch ein Besuch des Feuertempels Ateschgah, gelegen im Ort Surakhani, in ca. einer halben Stunde von Baku aus erreichbar. Die Kultstätte, die den Anhängern des Zorastrismus, Verehrern des Gotts des Lichts zugeschrieben wird, hat nichts von ihrer Faszination verloren, auch wenn die aufsteigenden Flammen heutzutage aus einer herkömmlichen Gasleitung und nicht aus einer natürlichen Quelle stammen. Ebenfalls mit der Geschichte der Bodenschätze Aserbaidschans ist die Burg von Ramana in der gleichnamigen Ortschaft. Das mittelalterliche Gebäude, das monumental auf einem Felsen thront, liegt am Rande eines weiten Ölfeldes.
An einem Ausläufer der Halbinsel befindet sich seit 2005 der Nationalpark Abscheron. Obwohl er der kleinste aller aserbaidschanischen Nationalparks ist, sind hier mittlerweile viele verschiedene Tierarten beheimatet. Hier findet sich die Kaspische Robbe neben Schakalen und Füchsen sowie unterschiedlichste Vogelarten – von Seeschwalben über Möwen bis hin zu Pelikanen und Flamingos, die hier auf ihrem Flug nach Süden rasten. Eine weitere Attraktion Abscherons sind die zahlreichen Salzseen, die im Sommer wie Schneelandschaften anmuten und, abhängig von der Tageszeit, äusserst fotogen in verschiedenen Farben schimmern.
In der Umgebung von Baku befinden sich einige der interessantesten Sehenswürdigkeiten des Landes.
Die erste Stelle nehmen wohl die rund 6000 Felszeichnungen von Gobustan ein. Entstanden vor Jahrtausenden, die ältesten vor rund 10.000 Jahren zählen sie seit 2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Zeichnungen der noch zur Steinzeit zählenden Bewohner stellen u a. Menschen, Tiere sowie Jagdszenen dar und sind in insgesamt 20 Höhlen zu sehen.
Fachkundige Führungen auf Englisch bietet das Gobustan-Museum vor Ort, in dem man auch mehr über die Steinzeitbewohner erfährt und eine Ausstellung zu Werkzeugen, Keramiken und Waffen besuchen kann.
Eine weitere Attraktion in der Gegend von Gobustan sind die sogenannten Schlammvulkane. Entgegen der Namensgebung handelt es sich bei den Strömen und grauen Blasen nicht um Vulkanismus. Vielmehr wird Gas im Untergrund zusammengepresst und dringt dann mit Wasser und Gestein nach oben. Der Schlamm selbst ist sehr mineralhaltig und von heilender Wirkung. Das ausgestossene Gas ist wegen seiner Methan-Konzentration leicht entzündlich. Daher kann es, wenn auch absolut selten, vorkommen, dass ein Schlammvulkan bis zu mehrere hundert Meter hohe Flammen ausstösst.
Auf das Wetter achten, bevor man zu den Schlammvulkanen aufbricht. Die Wege sind ausschliesslich bei gutem Wetter nutzbar.
Die Halbinsel Abscheron lohnt gleich aus mehreren Gründen. Man kann an einem der Strände, vor allem im Norden, herrlich entspannen und darüber hinaus einige eindrucksvolle Entdeckungen machen.
Der Feuertempel Ateschgah zählt zu den beliebtesten Attraktionen von Abscheron. Von den Zinnen des Gebäudes aus stiegen früher gleich Gasbrennern Flammen auf. Auch heute lässt sich das Spektakel noch bewundern. Allerdings werden die niemals erlöschenden Feuer nicht mehr durch ihre natürliche Quelle, sondern über eine reguläre Gasleitung entfacht. Die Geschichte des Tempels ist nicht eindeutig geklärt. Vermutet wird, dass er in seiner ursprünglichen Form der persischen Glaubensgemeinschaft der Zoroastrier zur Anbetung des Gottes des Lichts diente.
Für alle, die auf Abscheron nur kurz bleiben möchten: der Feuertempel ist von Baku aus auch in relativ kurzer Zeit mit dem Bus erreichbar.
Im Südosten Abscheron liegt der kleinste aserbaidschanische Nationalpark. Hier lassen sich nicht nur verschiedene Vogelarten beobachten, sondern auch die Kaspische Robbe, die einzige Robbenart ausserhalb der Ozeane, die in Salzwasser lebt. Sie ist vor allem auf einer vorgelagerten Sandinsel zu finden, auf der auch Seeschwalben und Möwen brüten.
Öffentliche Verkehrsmittel fahren den Park nicht an. Man benötigt ein Auto.
Rund 100 km sind es von Baku – keine Strecke für Naturfreunde, die ein Stück typischer aserbaidschanischer Landschaft erleben möchten. Besonders schön ist es im Nationalpark Altiaghaj zwischen März und Juni, wenn Orchideen, Gladiolen und andere Blumen blühen. Reizvolle Routen u.a. durch Eichenwälder sowie Bären, Füchse, Wölfe und Rotwild, die per Fernglas beobachtbar sind, verlocken viele Naturfreunde auch zu einem längeren Aufenthalt. Zumal im günstigen Eintrittspreis ein lokaler Führer, Leihkompass und Fernrohr inklusive sind und auch Möglichkeiten zur Übernachtung direkt im Park angeboten werden.
Ca. 20 km von der Kleinstadt Schamachi befindet sich Pirgulu. Das Waldgebiet lädt nicht nur zu schönen Wanderungen ein, hier kann man auch dem Kosmos näher kommen. Auf 1.500 Meter Höhe, in einem Naturschutzgebiet, thront das Pirgulu-Observatorium, in dem man Astronomen, die sich der Beobachtung der Sonne widmen, bei der Arbeit zuschauen kann. Mehrere Hotels und Restaurants sind in direkter Nähe. Auch einem längeren Aufenthalt steht so nichts im Wege.