Es gibt Persönlichkeiten, die, obwohl sie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der nationalen Kultur leisten, aus Bescheidenheit lieber im Hintergrund bleiben. Für sie ist es nicht der öffentliche Ruhm, der zählt, sondern das Leben in der Kunst und das Leben im Namen der Kunst. Doch mit der Zeit wird das junge Publikum leider nicht immer mit diesen Persönlichkeiten vertraut.
Heute berichten wir den Lesern von Trend Life über die Choreografin, die verdiente Künstlerin von Aserbaidschan Tamilla Khudayarova, die ihr 65. Jubiläum feiert.
Tamilla Khudayarova wurde am 12. November 1959 in Baku geboren. Schon in ihrer Kindheit liebte sie es zu singen und zu tanzen. Sie nahm die Kleidung, die von ihrer Mutter handgefertigt wurde, und begann in ihrem Haus kleine Aufführungen zu inszenieren. Nachdem ihre Eltern die unbändige Energie ihres Kindes bemerkten, entschieden sie sich, sie in den Zentralen Pionierpalast und Schulpalast von Gagarin zu schicken. Damals war sie erst 4 Jahre alt, und normalerweise nahm man erst ab 5 Jahren auf. Doch die Lehrerin Betta Brojlowskaya, die das Talent des Kindes erkannte, machte eine Ausnahme und liess sie in das Tanzensemble „Dzhudyalyrym“ eintreten, das im ganzen Sowjetunion bekannt wurde. In so jungem Alter begann ihre erste Auslandsreise.
Später setzte sie ihre Ausbildung an der Baku Choreografischen Schule fort, wo ihre Mentorin für nationale Tänze die bekannte Choreografin, Volkskünstlerin Khumar Zulfugarova wurde. Gleichzeitig übte sie klassische Tänze aus. Mit 15 Jahren wurde sie Solistin im Staatlichen Tanzensemble Aserbaidschans und tourte in verschiedenen Ländern der Welt. Die Schöpferin und Choreografin dieses Ensembles war Khumar Zulfugarova. In diesem Ensemble wurde sie berühmt durch ihre Solodarbietung „Qavalla rəqs“ (Tanz mit Gavall), choreografiert von dem Volkskünstler Alibaba Abdullayev. Interessanterweise inszenierte Alibaba Abdullayev auf Basis von „Qavalla rəqs“ eine Vorstellung mit Tänzerinnen in roten und blauen Kleidern, die Choreographie mit Gläsern und Untertassen, wobei Tamilla Khudayarova im weissen Kleid im Mittelpunkt stand.
Die Tänzerin wurde auch in das Ensemble des legendären Künstlers und Volkskünstlers der UdSSR Rashid Beybutov eingeladen und wurde später Solistin der Musikalischen Staatsphilharmonie von Aserbaidschan. Neben nationalen Tänzen stellte Tamilla Khudayarova auch Tänze aus anderen Kulturen dar. 1987 wurde sie zur verdienten Künstlerin der aserbaidschanischen SSR ernannt. Ab 1989 trat sie im Aserbaidschanischen Staatlichen Ensemble für Lied und Tanz auf. Speziell für ihr Solo „Qavalla rəqs“ wurde von dem Hauptchoreografen Farhad Veliev ein neues Stück mit 16 Mädchen kreiert. In den frühen 90er Jahren, aufgrund der Ereignisse im Karabach-Konflikt, wurde von Farhad Veliev das „Karabach-Suite“ geschaffen, in dem Tamilla Khudayarova eine zentrale Rolle spielte. Zahlreiche erfolgreiche Aufführungen, Fernsehauftritte und Dokumentarfilme wurden über sie gedreht, und zu ihren Ehren wurde ein Konzertfilm „Tänzerin“ produziert.
1995 zog sie nach der Einladung nach Türkei (Ankara, Adana usw.) und arbeitete dort als Choreograf, unterrichtete nationale Choreografie und moderne Tänze, propagierte die aserbaidschanische Kunst und kreierte Einakter-Ballette. Sie bildete talentierte Tänzer aus. 2020 kehrte sie in ihre Heimat zurück. Ein Leben im Namen der Tanzkunst!