Die Stadt Scheki, im Nordwesten Aserbaidschans am Fuss des Hohen Kaukasus gelegen, gilt als älteste Stadt des Landes. Sie war bereits um Christi Geburt einer der grössten Städte Albanias. Dieses kaukasische Königreich bestand im 4. Jh. v.Chr. bis ins 9. Jh. n.Chr. und nahm ab dem 4. Jh. n.Chr. die christliche Religion an. Es gibt mit den Undinen noch letzte christliche Nachkommen im Gebiet.
Später wurde Scheki die Hauptstadt eines unabhängigen Khanates.
Scheki weist einige denkmalgeschützte Besonderheiten aus. Der Khanpalast von Ende des 18. Jahrhundert liegt oberhalb der Stadt, flankiert von einer mächtigen 500jährigen Platane. Der Sommerpalast ist aussen und innen mit Blumen und Fabelwesen verziert, ebenso die Fenster. Sie sind Zeuge der sog. Schebeke-Kunst, die farbige Mosaike mit Holzstücken zusammenpresst, und dies ohne Kleber. Nach langer Renovation anfangs des 21. Jahrhunderts erstrahlt der Palast in neuem Glanz. In der Stadt finden sich noch zwei der einst fünf Karawansereien, die Hinweise auf die bevorzugte Handelslage an der Seidenstrasse geben. Die obere Karawanserei soll einst im grossen Innenhof Platz für 300 Händler geboten haben. Sie ist aufwendig als Hotel renoviert und umfasst ein Areal von 6000 m2. Der Innenhof ist von 300 zellenartigen Räumen mit Gästezimmern umgeben.
Unweit von Scheki findet sich ein anderer Höhepunkt, die Kirche von Kisch. Der Standort war ein albanisches Heiligtum und überlebte wohl deswegen. Die Kirche wird auf einen Heiligen und Märtyrer namens St. Elise des 1. Jh. n.Chr. zurückgeführt. Er soll von hier aus das Christentum verbreitet haben. Sie ist damit die älteste kirchliche Stätte im Kaukasus. Archäologische Untersuchungen datieren die ersten Fundamente ins 1. bis 3. Jh. n.Chr. Materialanalysen in der bestehenden Kirche geben Hinweise auf das 4. bis 5.Jahrhundert n.Chr. an der Stelle eines älteren Baues, weitere Bauteile stammen aus dem 7./8.Jh.
Die Kirche ist heute ein Museum. In einer Restaurierung anfangs der 2000er Jahre wurde mit Hilfe des norwegischen Entwicklungsdienstes der Kirchenaspekt des 9./10.Jh. rekonstruiert. Der norwegische Forschungsreisende Thor Heyerdahl (1914-2012) meinte, im Friedhof der Kirche Hinweise auf sehr grossgewachsene Nordmänner entdeckt zu haben. Ihm wurde hier ein Denkmal errichtet.