Nizami Mausoleum – ein Denkmal für grossen aserbaidschanischen Dichter und Denker

Es liegt in unmittelbarer Nähe von Ganja, der zweitgrössten Stadt Aserbaidschans, wo Nizami zur Welt gekommen ist. Das Mausoleum ist 22,4 m hoch und wurde in einer zylindrischen Form gebaut.

Das ursprüngliche Bauwerk befand sich, wie seine Nachfolger, im Laufe der Jahrhunderte in einem unermüdlichen Widerstreit mit dem Zahn der Zeit, Umwelteinflüssen und der Zerstörungswut menschlicher Konflikte. Ähnlich, wie die Gedichte und Geschichten Nizamis unaufhörlich neu aufgelegt und interpretiert wurden, wurde das Nizami Mausoleum nach jeder Zerstörung wiederaufgebaut. Für viele Bewohner von Aserbaidschan ist das Mausoleum mehr als das Grabmal eines einzigartigen Poeten – es ist ein Denkmal für die sich ewig erneuernde Schöpfungskraft des Menschen.

Das genaue Datum, an welchem das Nizami Mausoleum erbaut wurde, ist, wie das Todesdatum von Nizami, nicht bekannt. Schriftlich wurde es erstmals 1606 erwähnt. Neben dem Zahn der Zeit musste das Nizami Mausoleum heftige Kämpfe während des russisch-persischen Krieges im Jahre 1826 über sich ergehen lassen. Einige Jahre später wurden Restaurationsarbeiten durchgeführt, in den folgenden Jahrzehnten verschlechterte sich sein Zustand jedoch zunehmend. 1947 wurde an der Stelle des alten Gebäudes ein neues Mausoleum errichtet. Während der Bauarbeiten entdeckte man im Untergrund die Überreste eines uralten Mauerwerks aus dem 13. Jahrhundert – die Überreste des ersten Nizami Mausoleums. Die Ruinen des überirdischen Gebäudes waren die Reste der Restauration im 19. Jahrhundert.

Das nächste Nizami Mausoleum sollte nicht von langer Dauer sein. Es stürzte Ende der 80er ein. 1991 entstand an seiner Stelle ein neues Bauwerk. Der bekannte Architekt Farman Imamguliyev liess als Herz der Anlage einen hohen Turm aus massiven Granitblöcken errichten. Im Innern ist der Sarkophag Nizamis aufgebettet. Das Nizami Mausoleum ist auf allen Seiten von Gärten umringt. In der Nähe des Mausoleums befinden sich ein künstlicher See und fünf Brunnen, welche Nizamis fünf bedeutendsten Werke symbolisieren. An einer anderen Stelle innerhalb der Gärten steht eine Statue Nizamis, umringt von den Statuen seiner Charaktere.

Neben dem Nizami Mausoleum bietet die Stadt Ganja, nicht zuletzt wegen seiner bewegten Geschichte, eine reichhaltige Kultur. Eine riesige Zahl an Museen befasst sich mit je unterschiedlichen Aspekten der Geschichte und Kultur der Region. Um interessierten Besuchern, über das Nizami Mausoleum hinaus, das Lebenswerk Nizamis näherzubringen, wurde 2014 das Nizami Museum errichtet. Die Stadt ist für ihre vielfältige Architektur bekannt.

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