Am 26. April fand im Aserbaidschanischen Kulturzentrum in Berlin auf Initiative der Deutsch-Aserbaidschanischen Vereinigung der Medizinischen Fachkräfte (DAMV) der Kongress Aserbaidschanischer Ärzte statt.
Wie AZƏRTAC berichtet, nahmen mehr als 200 Ärzte aus Deutschland und verschiedenen anderen Ländern an dem Kongress teil.
In seiner Eröffnungsrede sprach Abbas Ahmadli, Mitbegründer und erster Vorsitzender des DAMV-Vorstands, über die Ziele der Organisation und des Kongresses. Er betonte, dass der Kongress darauf abzielt, aserbaidschanische Ärzte zusammenzubringen, aktuelle Themen im Gesundheitswesen zu diskutieren, die Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit auszubauen und die Perspektiven der medizinischen Ausbildung in Aserbaidschan zu untersuchen.
Der Vorsitzende des DAMV-Vorstands, Aqil Hüseynzadə, hob hervor, dass die Vereinigung auch aktiv in der Diasporaarbeit tätig ist, indem sie in Deutschland lebende aserbaidschanische Ärzte vereint. Er kündigte an, dass auf dem Kongress Diskussionen über die Entwicklung des Gesundheitswesens in Aserbaidschan, die aktive Einbindung von im Ausland tätigen Ärzten in diesen Prozess und die Schaffung von Netzwerken geführt werden sollen.
Der Botschafter Aserbaidschans in Deutschland, Nasimi Aghayev, betonte in seiner Rede, dass die aserbaidschanischen Ärzte als intellektuelles Rückgrat der Diaspora das Land durch ihre Kenntnisse, Professionalität und ihr humanistisches Engagement erfolgreich repräsentieren. Er äusserte seine Überzeugung, dass der Kongress dazu beitragen werde, dass aserbaidschanische Ärzte in Deutschland als eine vereinte Kraft auftreten.
Der Botschafter erinnerte daran, dass in den letzten Jahren umfassende Reformen zur Modernisierung der medizinischen Infrastruktur in Aserbaidschan durchgeführt wurden, und unterstrich die Bedeutung der Beteiligung der im Ausland tätigen Ärzte an diesen Entwicklungen mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung.
Nasimi Aghayev verwies zudem auf die erfolgreiche Entwicklung der Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Deutschland in verschiedenen Bereichen. In den letzten zwei Jahren hätten zahlreiche hochrangige gegenseitige Besuche stattgefunden, die neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit eröffnet hätten. Er zeigte sich zuversichtlich, dass aserbaidschanische Ärzte eine wichtige Rolle bei der weiteren Stärkung dieser Beziehungen spielen werden.
Der Diplomat betonte auch, dass bestimmte Kräfte in Europa, darunter in Deutschland, Verleumdungskampagnen gegen Aserbaidschan betreiben. Er wies auf die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen hin, um diesen Versuchen effektiv entgegenzuwirken und die Wahrheit über die Entwicklung Aserbaidschans sowie über seine auf Frieden und Stabilität in der Region ausgerichtete Politik den politischen Kreisen und der Öffentlichkeit in Deutschland näherzubringen.
Der Botschafter informierte über den Wiederaufbau des Wissenschafts-, Bildungs- und Gesundheitswesens auf den von der Besatzung befreiten Gebieten Aserbaidschans nach höchsten modernen Standards und betonte, dass die Eröffnung der Karabach-Universität in Khankendi für jeden Aserbaidschaner eine Quelle des Stolzes sei. Er hob die historische Bedeutung hervor, dass die Universität beim Kongress vertreten war.
Anschliessend präsentierte Fuad Mahmudlu, Vorstandsmitglied des DAMV, eine detaillierte Vorstellung der Aktivitäten der Organisation, ihrer Ziele und Hauptarbeitsbereiche sowie der Massnahmen zur Organisation der in Deutschland tätigen aserbaidschanischen Ärzte und ihres Beitrags zur Entwicklung des Gesundheitswesens in Aserbaidschan.
Der Rektor der Aserbaidschanischen Medizinischen Universität, Professor Geray Geraybeyli, unterstrich, dass die im Ausland tätigen aserbaidschanischen Ärzte mit ihren Erfolgen und ihrer Organisation zur Umsetzung der vom aserbaidschanischen Staat initiierten Gesundheitsreformen beitragen. Er betonte, dass dank der besonderen Aufmerksamkeit und Fürsorge von Präsident Ilham Aliyev und der Ersten Vizepräsidentin Mehriban Aliyeva in den letzten Jahren bedeutende Erfolge und Innovationen im Gesundheitswesen erzielt wurden.
Samir Babayev, Dekan der Medizinischen Fakultät der Karabach-Universität, erklärte, dass unter der Führung des Präsidenten und Obersten Befehlshabers Ilham Aliyev neben anderen Bereichen auch der Entwicklung des Gesundheitswesens auf den befreiten Gebieten grosse Aufmerksamkeit geschenkt werde. Er rief seine Kollegen dazu auf, sich aktiv an der Entwicklung des Gesundheitswesens auf diesen Gebieten zu beteiligen.
Araz Nasirov, stellvertretender Geschäftsführer der Behörde für medizinische territoriale Verwaltungseinheiten (TƏBİB), betonte die aktive Teilnahme der im Ausland tätigen aserbaidschanischen Ärzte an Projekten nicht nur in Baku, sondern auch in anderen Regionen Aserbaidschans.
Nach den Eröffnungsreden setzte der Kongress seine Arbeit in Form von Panelsitzungen fort.
In der ersten Panelsitzung zum Thema „Organisation des praktischen Teils der medizinischen Ausbildung und internationale Erfahrungen“, moderiert von Nəsrulla Nəsrullayev (DAMV), hielten der Rektor der Aserbaidschanischen Medizinischen Universität Professor Geray Geraybeyli, Professor Natig Hasanov (Chefarzt der Abteilung für Kardiologie, Pulmonologie und Intensivmedizin am Klinikum Idar-Oberstein), der Dekan der Medizinischen Fakultät der Karabach-Universität Samir Babayev und Faig Orucoglu (Leiter der Augenheilkundeabteilung der Biruni-Universität in der Türkei) Vorträge.
In der zweiten Panelsitzung zum Thema „Organisation der Ärzte“, moderiert von Gulshan Ahmadli (Stellvertretende Vorsitzende des DAMV), sprachen Professor Qurbanxan Muslimov (Gründer und Vorsitzender der GAMCA), Erdal Safak (Vorsitzender der Türkischen Medizinischen Gesellschaft in Berlin), Orkhan Isayev (Prorektor der AMU), Könül Mammadova (Vorstandsmitglied der AMD), Suraddin Ismayil (Vorstandsmitglied des DAMV) und Vugar Yagublu (Gründer von AzerMDS).
Die dritte Panelsitzung „Beteiligung der im Ausland tätigen aserbaidschanischen Ärzte an der Gesundheitsentwicklung Aserbaidschans“ wurde von Ziya Mammadzade (TƏBİB) moderiert. Beiträge kamen von Araz Nasirov (TƏBİB), Tural Galbinur (Mitglied der Augenheilkundeabteilung der AMU), Turab Gasimov (leitender Spezialist der Neurochirurgischen Abteilung der Hegau-Bodensee-Klinik), Fidan Israfilbeyli (Ärztin der Birmingham Women’s Hospital) und Abbas Ahmadli (Plastischer Chirurg der Cosmopolitan Aesthetics Braunschweig Klinik).
In der vierten Panelsitzung „Offene Diskussion“, moderiert von Nigar Mucha (DAMV), sprachen Ilhama Jafarli (Gründerin der Aserbaidschanisch-Britischen Professionals Association), Araz Jalilov (Leiter des internationalen Marketings und der Entwicklung der Memorial Hospitals Group), Vasif Ismayil (Urologe-Androloge der Lehrchirurgischen Klinik der AMU), Aqil Hüseynzadə (Vorsitzender des DAMV) und Ariz Jabrayilov (Direktor der Referans Lor Hospital Kliniken und Vertreter der Referans Medical Group).
Im Rahmen des Kongresses wurden auch Präsentationen vorgestellt. Toghrul Mammadli präsentierte die “Tibbia – Medizinische Enzyklopädie” über die Systematisierung von medizinischem Wissen und innovative Informationsdatenbanken für das Gesundheitswesen. Elchin Ismayilov sprach in seiner Präsentation über die Anwendung von künstlicher Intelligenz in der medizinischen Diagnostik, klinischen Entscheidungsfindung und medizinischen Ausbildung.
Nach der Abschlusszeremonie fand ein Bankett statt.
Es sei angemerkt, dass die Deutsch-Aserbaidschanische Vereinigung der Medizinischen Fachkräfte (DAMV) im Januar 2021 von einer Gruppe in Deutschland tätiger aserbaidschanischer Ärzte gegründet wurde.