Diese Kunst hat ihre Wurzeln im 18. Jahrhundert. Die gläsernen Mosaiksteine werden in Rahmen aus Kastanie oder Walnussholz eingepasst.
In diesen Fenstern, die Schäbäkä heissen, sind mehr als 14.000 Stück verarbeitet, ohne Kleber oder Nägel. Eine Einlegearbeit, die viel Geduld verlangt.
Um sie herzustellen, tauschten die Handwerker zu Zeiten der Seidenstrasse Murano-Glas aus Italien gegen Gewürze und Seide ein.
Für einen Quadratmeter Schäbäkä braucht man sechs Monate. Wenn man nur einen Millimeter daneben liegt, kann man das gesamte Werk wegwerfen. Um den Khans-Palast zu restaurieren, nutzten sie kleine Zangen. Sie benötigten gut zwei Jahre. Die einzelnen Holzsegmente werden mit einander verknüpft. Dann setzt man das Glas ein. Wenn man sich nur um einen Millimeter vertut, klappt gar nichts mehr.
Die Schäbäkä sind wie das Licht: Zerbrechlich im Aussehen, aber robust und zuverlässig im Alltag.
In Aserbaidschans Hauptstadt Baku fand vor kurzem die 43. Konferenz des UNESCO-Welterbekomitees statt. Während zehn Tagen wurde eine Bestandsaufnahme der geschützten Stätten durchgeführt, ausserdem wurden neue Stätten für die Liste nominiert. Bakus Altstadt selbst ist UNESCO-Weltkulturerbe – mit ihren engen Gassen, dem Palast der Schirwanschahs und dem Jungfrauenturm.
Auch der historische Teil der Stadt Scheki zusammen mit ihrem Khanspalast wurde in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Der Khanspalast von Scheki ist die ehemalige Sommerresidenz der Khane von Scheki. Er liegt in der Zitadelle der Stadt Scheki, umgeben von Burgmauern. Das Gebäude wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Zum Palast der Khane von Scheki gehörten früher weitere Trakte. Der Sommerpalast ist als einziger erhalten. Er wurde 1797 im Auftrag von Khan Muhammed Hassan errichtet
Der zweigeschossige Bau hat drei Säle und zwei Vorzimmer in jedem Stockwerk. Dabei waren im Erdgeschoss die Räume für offizielle Anlässe, darüber die privaten Zimmer. Daher sind die Stockwerke nicht direkt miteinander verbunden. Die der Stadt zugewandte Hauptfassade spiegelt die innere Gliederung in der Anordnung der Fensterreihen und Bogennischen wider. Die Verzierung besteht aus bemalten Lisenen und farbigen Glasplatten.
Die Innenräume sind mit Malereien, Schnitzereien und Intarsien verziert, die geometrische Muster, Pflanzenmotive und figürliche Szenen darstellen. Die ältesten Verzierungen stammen aus dem 18. Jahrhundert.
Zum oberen Stockwerk gehören zwei Balkone, die nischenartig von bogenförmigen Decken überdacht sind. Vor dem Schloss zum Garten hin befindet sich ein Bassin, rechts und links davon zwei grosse Platanen direkt vor dem Gebäude, die fast 500 Jahre alt sind.