Heute ist der Gedenktag des weltberühmten Komponisten Gara Garajew

Heute jährt sich zum 43. Mal der Todestag des weltbekannten aserbaidschanischen Komponisten, Pädagogen, Volkskünstlers der UdSSR und Akademikers Gara Garajew.

Gara Garayev

Garajew war ein innovativer Meister, der monumentale Werke schuf, in denen das alte Erbe der traditionellen Nationalmusik harmonisch mit modernen musikalischen Formen verschmolzen ist. Diese Werke sind herausragende Beispiele der Musikkunst, die tiefgründige philosophische Überlegungen über das Leben, den Menschen und die Zeit widerspiegeln und ernste ethische Fragen aufwerfen.

Gara Garajew wurde am 5. Februar 1918 in eine Familie geboren, in der sein Vater ein bekannter Kinderarzt war, der die Volksmusik kannte und liebte. Er lernte Klavierspiel am Musiktechnikum in Baku bei Scharojew (1930–1935) und setzte anschliessend seine Ausbildung am Staatlichen Konservatorium in Baku fort – in Komposition bei Leopold Rudolf und in traditioneller Musik bei Uzeyir Hadschibejli. In diese Zeit fallen auch seine ersten Kompositionsversuche, die stark vom aserbaidschanischen Volkskunststil beeinflusst waren.

Im Jahr 1937 nahm er während seines Studiums an einer folkloristischen Expedition des Forschungsinstituts für Musik teil, bei der er Lieder von Aschugen sowie Mugham-Melodien sammelte und dokumentierte. Ein Jahr später trat er in das Moskauer Tschaikowski-Konservatorium ein, wo er seine Fähigkeiten bei A. N. Alexandrow (Komposition) und S. N. Wasilenko (Instrumentation) weiterentwickelte. Der Ausbruch des Krieges unterbrach sein Studium, sodass Garajew nach Baku zurückkehrte und künstlerischer Leiter der Aserbaidschanischen Philharmonie wurde. 1943 nahm er sein Studium in Moskau wieder auf und schloss es 1946 im Kompositionskurs von D. D. Schostakowitsch ab. Seine Diplomarbeit war die Zweite Sinfonie, die sein aussergewöhnliches Talent unter Beweis stellte.

Bereits in seinen Studienjahren zog es Garajew zu grossformatigen Werken. In dieser Zeit entstanden die Kantate „Lied des Herzens“ (1938), zwei Sinfonien (1944 und 1946), die Oper „Vətən“ (Heimat) zusammen mit Dsch. Hadschijew (1945) sowie das sinfonische Poem „Leili und Medschnun“ (1947), basierend auf der Dichtung des grossen Dichters Nizami aus dem 12. Jahrhundert. Dieses Werk wurde ein Klassiker der Musikgeschichte.

Weltweiten Ruhm erlangte Garajew mit dem Ballett „Die sieben Schönheiten“ (1952), inspiriert von der Poesie Nizamis. Durch die Verwendung von Motiven und Rhythmen der aserbaidschanischen Folklore porträtiert Garajew Szenen aus dem Volksleben und die Figuren Aysha und Menzer.

Der Komponist wirkte auch in anderen musikalischen Gattungen – darunter zwei Streichquartette, Chorwerke, Lieder, Romanzen, Stücke für Klavier und Violine sowie Filmmusiken. Zu den bekanntesten Filmen mit seiner Musik zählen „Don Quijote“, „Geschichten von den Erdölarbeitern des Kaspischen Meeres“, „Vietnam“, „Der optimistische Tragödie“, „Zwei aus einem Viertel“, „Eroberer des Meeres“ und „Goldener Zug“.

In seinem Ballett „Der Weg des Donners“ (1958), basierend auf dem gleichnamigen Roman von Peter Abrahams, thematisierte Garajew den Freiheitskampf unterdrückter Völker. Für die Musik dieses Werkes erhielt er 1967 den Leninpreis, eine der höchsten Auszeichnungen der damaligen Zeit.

Zu seinen bedeutenden Werken dieser Periode zählen die 3. Sinfonie für Kammerorchester (1965), das Violinkonzert (1967) und das Musical „Der wilde Gascogner“, inspiriert von Edmond Rostands „Cyrano de Bergerac“, die eine neue kreative Phase des Maestros einleiteten.

Gara Garajew war Autor von drei Opern, drei Balletten und drei Sinfonien, ausserdem zahlreicher programmatischer, kammermusikalischer, instrumentaler Werke sowie Bühnen- und Filmmusiken.

1937 wurde er Mitglied des Komponistenverbands der Aserbaidschanischen SSR, 1953 dessen Vorsitzender und später Erster Sekretär. Ab 1962 war er Sekretär des Vorstands des Komponistenverbandes der UdSSR. Seit 1957 war er auch Mitglied des sowjetischen Filmverbands.

Neben seiner schöpferischen Tätigkeit war Garajew auch als Pädagoge und kultureller Aktivist tätig. Er war künstlerischer Leiter des Philharmonieorchesters in Baku (1941–1942), Leiter der Musikabteilung am Kunstinstitut der Akademie der Wissenschaften der Aserbaidschanischen SSR (1948–1949), Rektor des Baku-Konservatoriums (1949–1952), ab 1959 dort Professor. Im Jahr 1959 wurde er in die Akademie der Wissenschaften Aserbaidschans gewählt und zum Volkskünstler der UdSSR ernannt.

Zu seinen Schülern zählen bekannte Vertreter der aserbaidschanischen Musikszene, darunter sein Sohn Faradsch Garajew, Arif Mirzoyev, Rauf Hadschijew, Arif Melikow, Chajjam Mirzazade, Wasif Adigösalow, Tofig Bakikhanow, Ogtai Zulfuqarov, Frangiz Ali-Zade, Mamed Guliyev, Sevda Ibrahimova, Polad Bülbüloğlu, Azer Dadashov sowie der sowjetische und russische Komponist Wladimir Schainski, bekannt für viele populäre Lieder.

Gara Garajew verstarb am 13. Mai 1982 in Moskau. Der grosse aserbaidschanische Komponist wurde auf der Allee der Ehrenhaften Bestattungen in Baku beigesetzt.

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