Ein Vermächtnis des Jazz: Zum Gedenken an Vagif Mustafazade

In der musikalischen Landschaft Aserbaidschans leuchtet der Stern von Vagif Mustafazade, einem herausragenden Komponisten und Pianisten, dessen Geburtstag wir heute ehren. Der Name Vagif, der aus dem Arabischen stammt und “besonders weise” bedeutet, spiegelt treffend die Tiefe und Weisheit seiner Musik wider. Geboren im Jahr 1940 in der pulsierenden Stadt Baku, verliess Mustafazade diese Welt viel zu früh im Jahr 1979 in Taschkent.

Mustafazades musikalisches Erbe ist geprägt von einer einzigartigen Verschmelzung aus Jazz, klassischer Klaviermusik und der traditionellen aserbaidschanischen Improvisationskunst Mugam. Dieses Modalsystem, das die Intervalle, Melodieführung und den Rhythmus der Musik bestimmt, bildete das Fundament für seine revolutionäre musikalische Stilrichtung.

Trotz der Herausforderungen einer Zeit, in der Jazz in Aserbaidschan, insbesondere zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Tod Stalins, streng verboten war, liess sich Mustafazade nicht beirren. Mit dem Saxophonspiel offiziell untersagt, fand er dennoch Wege, seine Leidenschaft für Jazz in Clubs und im privaten Kreis zu leben. Seine musikalischen Einflüsse waren vielfältig und reichten von klassischer Musik über Blues und Bebop bis hin zu Tanzmusik. Besonders geprägt hat ihn jedoch die Mugam-Improvisationsmusik.

In den 1950er Jahren wurde Aserbaidschan Zeuge einer neuen musikalischen Bewegung, dem Jazz Mugam, mit Mustafazade als einem ihrer führenden Köpfe. Diese innovative Musikrichtung, die auf den modalen Skalen der traditionellen Mugammusik basierte, öffnete Rhythmen und Skalen für die Improvisation und folgte keinem festgelegten metrischen Rhythmus.

Mustafazade, dessen internationale Anerkennung in den 1960er Jahren wuchs, hinterliess einen unauslöschlichen Eindruck auf der Weltbühne. Legendäre Musiker wie B.B. King und Dizzy Gillespie zollten ihm Tribut, indem sie sein aussergewöhnliches Talent und seine Fähigkeit, den Blues und Jazz zu interpretieren, lobten.

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Der Höhepunkt seiner Karriere wurde 1978 erreicht, als er beim 8. Internationalen Jazz Festival in Monaco für seinen Song “Waiting for Aziza” den ersten Platz errang. Kurz darauf, im Jahr 1979, wurde ihm der Ehrentitel Verdienter Künstler Aserbaidschans verliehen.

Mustafazades plötzlicher Tod während eines Bühnenauftritts in Taschkent an einem Herzinfarkt, nur wenige Tage vor dem zehnten Geburtstag seiner Tochter Aziza, markierte ein vorzeitiges Ende seiner glänzenden Karriere. Sein Erbe lebt jedoch weiter, nicht zuletzt durch seine Tochter Aziza Mustafa Zadeh, die als berühmte Jazzsängerin und Pianistin in seine Fussstapfen trat.

Acht Jahre nach seinem Tod wurde ihm zu Ehren ein Hausmuseum gewidmet, das in der Wohnung eingerichtet wurde, in der er seine Jugend verbracht hatte. Dieses Museum dient als bleibende Erinnerung an das musikalische Genie Vagif Mustafazades und als Inspirationsquelle für zukünftige Generationen.

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