Diri Baba Mausoleum ist Meisterwerk der Schrivan Architekturschule

Diri Baba bedeutet lebendiger Opa, der im 15. Jahrhundert gelebt hatte und ein Schutzpatron der Sufis gewesen war. Nach seinem Tod glaubten die Menschen, dass er weiterleben würden und erbauten das Diri Baba Mausoleum. Es wurde im Jahr 1402 während der Herrschaft von Scheich Ibrahim Khan gebaut. Aufgrund seiner einzigartigen Umgebung, der originellen Architektur und der verschiedenen Legenden, welche sich um das Diri Baba Mausoleum ranken, ist die Grabstätte ein beliebtes Ziel für Pilger und Touristen. Die Nähe zur Baku, macht das Diri Baba Mausoleum, zu einem perfekten Ausflugsziel, für einen Tagesausflug ausserhalb der Hauptstadt.

Die hier durchgeführten Forschungen zeigen, dass das Grab in der Grabstätte zu Hatam Ibn Amra, dem Enkel von Abul Ahab, dem Onkel des Propheten Mohammed gehört. Anderen Forschungen zufolge sei hier Pir Mohammed, Muezzin von Scheich Ibrahim Khan beigesetzt. Einer anderen Legende zufolge sei die Leiche 300 Jahre nach dem Tod von Pir Mohammed nicht verwesen. Daher wurde das Mausoleum Diri Baba genannt.

Das zweistöckige Mausoleum ist ein Meisterwerk der Schrivan Architekturschule. Leider ist der Name des Architekten auf der Inschriftentafel im Laufe der Jahrhunderte verblasst, so dass heute ist nur noch der Name seines Vaters lesbar: Es war Bin Ustad Haci, was ”Sohn von Ustad Haji” bedeutet. Das Grab, welches auf einem Hügel mit Blick auf das Tal und einen alten Friedhof liegt, steht auf einem kleinen, in eine Klippe gehauenen Felsvorsprung und verleiht der gesamten Grabstruktur einen Eindruck des Schwebens. Das Diri Baba Mausoleum erstreckt sich über zwei Stockwerke. Im ersten Stock befindet sich ein Kuppelsaal, dieser ist gleichzeitig die Eingangshalle für die umliegenden Räume. Im Obergeschoss hingegen ist eine in den Felsen gehauene Höhlenkammer. Das Diri Baba Mausoleum ist, durch einen schmalen Wanddurchgang, direkt mit einer künstlichen Grotte verbunden, hier befindet sich die eigentliche Grabstätte. Nach aussen hin sind die beiden Räume, durch dekorative Inschrift getrennt. Dieses schlichte, aber solide Gebäude mit einfachen Linien und Doppelbogenfenster wird durch die rauen Felsen dahinter wunderschön ergänzt. Im Laufe der Jahrhunderte erlitt das Diri Baba Mausoleum grosse Schäden, aber dank einer 1955 durchgeführten Restaurierung, wurden dies behoben. Das Diri Baba Mausoleum ist von der Regierung Aserbaidschans seit dieser Zeit als Kulturerbe geschützt. Heutzutage erscheint das Diri Baba Mausoleum im alten Glanz. Viele Pilger erhoffen sich durch einen Besuch des Diri Baba Mausoleum ein längeres Leben. Denn der Legende nach lebt Diri Baba auch heute noch. Die Architektur des Diri Baba Mausoleum, fügt sich harmonisch in die malerische Umgebung des Gebäudes ein, ein traumhaftes Grabmal, vor dem Hintergrund von Felsen und Grün der Bäume.

Vom Diri Baba Mausoleum selbst hat man einen wunderschönen Ausblick, auf das Umland der Grabstätte. Die Umgebung ist reich an Höhlen und es wird angenommen, dass diese Höhlen früher von Eremiten bewohnt waren. Unweit des Diri Baba Mausoleum befindet sich ein alter, mystischer Friedhof, welcher stark verwildert ist und sich perfekt für ein Foto eignet. Unweit des Diri Baba Mausoleum befindet sich die Stadt Qobustan auch Maraza genannt. Die Stadt eignet sich perfekt für einen Zwischenstopp, hier können in den vielen lokalen Restaurants einheimische Speisen und Getränke genossen werden. Das Diri Baba Mausoleum befindet sich im Nationalpark Gobustan, welcher durch seine Felsmalereien bekannt ist. Einige der über 6000 Felsgravuren sind zum Teil über 40000 Jahre alt. Das 537 Hektar grosse Gelände ist Teil des geschützten Gobustan-Reservats und befindet sich in der gleichnamigen Halbwüste Aserbaidschans. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten, in der Nähe des Diri Baba Mausoleum, zählen die Stadt Kisch sowie die Stadt Scheki. Kish ist eines der ältesten Dörfer Aserbaidschans und ist bekannt für die Kirche des Elise, welche sich im Ort befindet. Diese einzigartige albanische Kirche wird auch “Mutter der albanischen Kirchen” genannt. Das historische Bauwerk hat unter den christlich-albanischen Denkmälern einen besonderen Stellenwert. Es ist nicht nur als Architekturdenkmal wertvoll, sondern auch wegen seiner herausragenden historischen Bedeutung. Erbaut wurde die Kirche im 1. Jahrhundert, als das Gebiet von Aserbaidschan in den kaukasischen Teil Albaniens aufgenommen wurde. Historiker gehen davon aus, dass die Kirche von Apostel Elise gegründet wurde, der das Christentum nach Albanien brachte. Unweit der Stadt Kish befindet sich Scheki. Die kleine Stadt ist als eine der ältesten menschlichen Siedlungen im gesamten Kaukasus bekannt und soll 2500 Jahre alt sein. Früher war Scheki berühmt für exquisite Seide und andere Textilien. Diese Tradition ist in der Stadt Scheki noch heute sehr lebendig und die Besucher finden hier kunstvolle Stickereien und andere lokale Kunsthandwerke. Neben dem Kunsthandwerk in Scheki gibt es auch Schlösser, Moscheen und sogar alte Badehäuser sowie den Khanspalast, welcher im 18. Jahrhundert erbaut wurde. Dies ist als architektonisches Wunderwerk umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass der Palast ohne Nägel konstruiert wurde. Der Palast besticht durch seine schönen Wandmalereien und geschnitzten Fenster. Wer die Stadt Scheki besucht, sollte deshalb diesen Tempel unbedingt besuchen.

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