Laut der Presseabteilung des BIMC beleuchtet das Album zahlreiche Akte des Vandalismus und der Zerstörung, die während der Besatzung von Karabach und Ost-Sangesur (1992–2023) durch Armenien am kulturellen Erbe Aserbaidschans verübt wurden. Das Album wurde von dem renommierten Fotografen Reza Deghati kuratiert.
Hauptsächlich für ein internationales Publikum konzipiert, enthält die Veröffentlichung Vorher-Nachher-Fotografien zerstörter und beschädigter Kulturstätten in Karabach, die als stille Zeugen der Geschichte dienen. Diese Bilder dokumentieren nicht nur historische Fakten, sondern verdeutlichen auch die verheerenden Folgen der kulturellen Zerstörung und unterstreichen die Dringlichkeit der Wiederherstellung.
Es sei darauf hingewiesen, dass während der fast 30-jährigen Besatzung der historischen Gebiete Aserbaidschans Tausende von Kulturdenkmälern – darunter religiöse Stätten, antike Steinskulpturen, Museen und Wohngebäude mit historischem architektonischem Wert – dem Erdboden gleichgemacht wurden. Zu den geplünderten und zerstörten Kulturerbestätten gehören:
- 78 Moscheen
- 22 Museen
- 808 Erholungseinrichtungen
- 4 Kunstgalerien
- 4 Theater
- 2 Konzerthallen
- 9 historische Paläste
- mehr als 700 Bibliotheken
Sogar Gräber wurden geschändet, und die Überreste Verstorbener fielen dem Vandalismus zum Opfer.
Das Ziel dieser kulturellen Zerstörung war es, die Spuren des aserbaidschanischen Erbes auszulöschen, die über Jahrtausende in Karabach und den umliegenden Gebieten bewahrt wurden. Zu den verwüsteten Kulturgütern gehören die Moscheen Aşağı Gövhər Ağa und Yuxarı Gövhər Ağa, die in Ställe für Rinder und Schweine umgewandelt wurden. Der Palastkomplex der berühmten aserbaidschanischen Dichterin Churschidbanu Natavan, das Mausoleum des grossen Dichters Molla Panah Vagif sowie der Palast von Panah Ali Khan Javanshir (Gründer des Karabach-Khanats) in Aghdam wurden entweder zerstört oder unbrauchbar gemacht.
Ebenso wurden die Hausmuseen des Komponisten Uzeyir Hajibeyli (Autor der ersten Oper des muslimischen Ostens) und des Opernsängers Bulbul (Begründer der professionellen aserbaidschanischen Gesangskunst) dem Erdboden gleichgemacht.
Selbst die Azikh- und Taghlar-Höhlen, die zu den frühesten bekannten menschlichen Siedlungen der Welt gehören, wurden für militärische Zwecke umfunktioniert. Jedes dieser zerstörten Denkmäler war ein untrennbarer Bestandteil der Geschichte, Kultur und spirituellen Identität des aserbaidschanischen Volkes.
Besonders bemerkenswert ist, dass während der Besatzung nicht nur islamische Denkmäler, sondern auch kaukasisch-albanische apostolische Kirchen sowie orthodox-christliche Bauwerke Ziel armenischer Zerstörungen und Verfälschungen wurden.
Die vorsätzliche Zerstörung historischer und kultureller Monumente in den besetzten Gebieten sowie die Manipulation ihrer ethnischen und religiösen Herkunft verstossen gegen das internationale humanitäre Recht und grundlegende internationale Rechtsinstrumente. Diese Handlungen stellen eine eindeutige Verletzung folgender Abkommen dar:
- Das Haager Übereinkommen von 1954 zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten
- Die Europäische Konvention von 1992 zum Schutz des archäologischen Erbes
- Die UNESCO-Konvention von 1972 zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt
Das Fotoalbum „Verwundetes Erbe: Stille Zeugen“ wurde veröffentlicht, um die gezielte Politik der kulturellen Auslöschung des alten aserbaidschanischen Erbes aufzudecken. Es dokumentiert nur einen Bruchteil der von Armenien gegen das materielle und kulturelle Erbe Aserbaidschans verübten Verbrechen.
Die englischsprachige Veröffentlichung regt zum Nachdenken über die verheerenden Auswirkungen des Krieges auf Frieden, Entwicklung und Menschlichkeit an. Durch die Darstellung des zerstörten Kulturerbes und die Betonung seiner Bewahrung dient das Album als wichtiges Instrument, um internationale Aufmerksamkeit zu wecken und globale Solidarität zum Schutz des kulturellen Erbes zu fördern.