Die Ausstellung „Tausend Muster des Chul“ wurde im Aserbaidschanischen Nationalen Teppichmuseum feierlich eröffnet.
Die Ausstellung präsentiert 25 kunstvolle und reich gemusterte Chul-Exemplare aus der Sammlung des Museums. Diese wurden in verschiedenen Regionen Aserbaidschans – Baku, Shirvan, Gazakh und Karabach – gewebt.
Chul ist ein dekoratives Tuch, das zur Verzierung und Abdeckung der Rücken verschiedener Lasttiere wie Pferde, Kamele, Esel und Ochsen diente. In Aserbaidschan wurde Chul vor allem in Hoch- und Flachwebetechniken gefertigt und gelegentlich mit Stickereitechniken wie Gulabatin (Goldstickerei), Takalduz (Kettenstichstickerei), Julma (Vogelaugenstickerei) und Patchwork verziert. Um Kamele und Pferde für Zeremonien und Volksfeste zu schmücken, wurden sie mit kunstvoll gestalteten Chuls bedeckt. Im Winter diente Chul zudem als Schutz vor Kälte für die Tiere.
Historische Funde belegen die lange Tradition des Chuls: Eine Tonfigur eines Pferdes mit einem floralen Chul-Muster aus dem 2. Jahrtausend v. Chr., die in Maku (Südaserbaidschan) entdeckt wurde, sowie eine goldene Schale mit einem Löwen, der ein Chul trägt, die aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. stammt und in Teppe Hasanlu nahe dem Urmiasee gefunden wurde, zeugen von seiner antiken Herkunft. Auch in den Werken berühmter Künstler der Tabrizer Miniaturkunstschule finden sich Darstellungen von reich verzierten Chuls.
Im Mittelalter wurden Chuls aus bunter Wolle und Seide gewebt, manchmal sogar mit Gold- und Silberfäden sowie Edelsteinen, um die Pferde von Herrschern und Adligen prachtvoll auszustatten.
Die Ausstellung läuft bis zum 1. April.