Die enorme Vielfalt der aserbaidschanischen Küche verdankt es der den unterschiedlichen Klimazonen des Landes. Zahlreiche Nahrungsmittel entstammen dem eigenen Boden, wie z.B. verschiedenste Sorten von Gemüsen und Gewürzen, darunter Estragon, Dill und Koriander. Diese lassen sich am besten in den Restaurants der Hauptstadt Baku probieren, wo viele Gerichte und vielfältiges aserbaidschanisches Essen angeboten wird.
Bevorzugte Fleischarten in der aserbaidschanischen Küche sind Lamm und Hammel, Rindfleisch, Geflügel sowie Hackfleisch. Daneben gibt es reichlich frisches Gemüse wie Auberginen, Tomaten, Paprika (Byber), Spinat, rote Beete, Rettiche, Zwiebeln, grüne Bohnen und Gurken. Dazu eine aus dem Iran und der Türkei bekannte reichliche Verwendung von Gewürzen wie Safran, Kümmel, Fenchelsamen, Anis, Paprika, Lorbeer, Koriander, Minze, Dill, Petersilie, Sellerie, Estragon, Basilikum, Tyhiman und Bohnenkraut. Ursprünglich wurden die Gerichte übrigens in Kochgeschirr aus Kupfer zubereitet, was in vielen Regionen des Landes oder auch High Class Restaurants in Baku noch heute noch der Fall ist.
1. Plov
Plov wird oft auch Pilaw genannt und ist eines der bekanntesten und am weitesten verbreiteten aserbaidschanischen Gerichte. Es besteht aus Reis, der mit Safran angereichert ist und wird mit Fleisch, Zwiebeln, Eiern, Trockenfrüchten, Pflaumen und frischen Kräutern zubereitet. Plov ist aus der Aserbaidschanischen Küche nicht wegzudenken. Kein Wunder, denn es gibt sogar mehr als 40 verschiedene Plov-Rezepte. Jede Mutti hat ihr Geheimrezept und schwört drauf. Wo auch immer man Plow auf einer Aserbaidschan Reise zwischen die Zähne bekommen kann, man sollte es probieren.
Eine interessante Auflistung aller Arten von Plow und eine Erklärung des regionalen Verbreitung gibt es bei Wikipedia. Typisches Restaurant, das Aserbaidschan Gerichte serviert
2. Dolma
Aserbaidschan Essen par excellence ist traditionelles Dolma. Die Spezialität der orientalischen Küche besteht aus Weinblättern, die mit Reis, Lammhack, feingehackten Zwiebeln, gehackten Nüssen und Gewürzen und Kräutern wie Zimt und Minze gefüllt sind. Das fertig gefüllte Weinblatt (wahlweise auch Kohl) wird in Brühe oder auch in Wein gekocht beziehungsweise geschmort und vor dem Verzehr mit Olivenöl und Zitronensaft beträufelt. Eins ist sicher, Dolma findet man in jedem Baku Restaurant, das traditionelles aserbaidschanisches Essen serviert.
3. Baliq
Du magst eher Fisch als Fleisch? In der Aserbaidschanischen Küche ist das überhaupt kein Problem. Baliq besteht aus Fisch, meistens wird dafür Stör verwendet, der zuerst auf einem Spiess gegrillt und dann mit einer sauren Pflaumensauce aufgetischt wird. Der Fisch wird mit frischem Zitronensaft, gehacktem Dill und Salz mariniert und mit Zitronenschnitzen dekoriert. Super lecker!
4. Lyulya Kebab
Gehacktes Lammfleisch, Gewürzen, Kräutern, fertig ist der Lyulya Kebab. Das Fleisch wird zuerst in einem Fleischwolf zu Hack zerkleinert und dann mit Zitrone und Salz gewürzt. Zusammen wird alles auf einen Spiess gedrückt und anschliessend auf einem Kohlegrill gegrillt. Dieser wird auch Mangal genannt, das türkische Wort für Grill. Äpfel sind ein grosses Exportgut, Kartoffeln gehören zum Aserbaidschan Essen dazu
5. Lavangi
Ein weiteres leckeres Essen aus Aserbaidschan ist Lavangi. Das Gericht wird aus Fisch (meistens Karpfen oder Stör) oder wahlweise auch Hühnchen zubereitet und dabei mit Zwiebeln, Rosinen, Walnüssen und Kräutern und diversen Gewürzen gefüllt, zum Beispiel Kirschen, saure Pflaumen oder auch Granatapfel.
6. Piti
Eines der beliebtesten Gerichte Aserbaidschans ist Piti, eine Lammsuppe. Die Speise wird mit originellen Kochmethode zubereitet, nämlich in einem verschlossenen Tontopf. Dabei wird wird traditionell für jede Person je ein Topf befüllt. Die Hauptzutaten der Piti-Suppe sind Lamm, Kichererbsen und gebackene Kastanien, aber auch Gemüse, Pflaumen, Quitten oder Kirschen können verarbeitet werden. Und dann kommen noch diverse Gewürze dazu, die der Aserbaidschanischen Suppe einen ganz besonderen Geschmack verleihen.
7. Gutab
Qutab oder auch Kutab ist ein ganz besonderes Aserbaidschan Essen. Dabei handelt es sich um eine Art Pfannkuchen, der mit Spinat, Käse und/oder Lammhackfleisch gefüllt ist. Kann man einfach so wegknuspern.Baklava ist aus der Küche nicht wegzudenken
8. Baklava
Aserbaidschanische Baklava werden traditionell zum Frühlingsanfang serviert. Wir finden aber, dass diese kleinen Köstlichkeiten gerne zu jeder Jahreszeit willkommen sind. Während du Baklava vielleicht aus der Türkei kennst, gehört die Nachspeise auch in Aserbaidschan auf jede Speisekarte. Die sündhaft süssen Teilchen sind mit Nüssen oder Pistazien gefüllt und mit Honig oder Sirup überzogen.
9. Halva
Wenn wir schon bei Desserts sind: Halva darf auch nicht fehlen. Ähnlich wie das türkische Halva ist auch das aserbaidschanische Halva eine echte Spezialität. Vor allem in Sheki im Nordwesten des Landes erfreut sich die Nachspeise grosser Beliebtheit. Aber auch in der Hauptstadt Baku ist es an jeder Strassenecke zu finden. Die gehackten Nüssen werden zwischen dünnen Schichten gebratenem Teig eingelegt. Perfekt passt dazu übrigens eine Tasse Tee. Schwarzer Tee gehört zum Essen in Aserbaidschan dazu
10. Schwarzer Tee
Apropos Tee! Spricht man in Aserbaidschan von Tee, handelt es sich wie im Iran und der Türkei immer um Schwarztee, dem Nationalgetränk Aserbaidschans, der traditionell aus birnenförmigen kleinen Gläsern (Armuds) getrunken wird.
Unter den Gerichten und Getränken in Aserbaidschan hat Schwarzer Tee, der Tschay, einen grossen Stellenwert und blickt auf eine jahrhundertealte Tradition zurück und wird häufig mit Zimt und Kardamom parfümiert. Tee steht in Aserbaidschan für Gemütlichkeit, Geselligkeit und Gastfreundschaft. Also beim Sightseeing in Aserbaidschan einfach mal hinsetzten, abwarten und Tee trinken.In Aserbaidschan essen zu gehen bedeutet, Tee zu trinken
11. Desserts & Süsses
Das war noch lange nicht alles in Sachen Essen in Aserbaidschan. Natürlich gibt es in der aserbaidschanischen Küche noch viel mehr Leckerbissen. Süsses ist beliebt und das spiegelt sich auch in der Vielfalt des aserbaidschanischen Essens wieder. Ein paar Süssigkeiten wollen wir euch genauer vorstellen.
Aserbaidschanisches Sorbet
Die Menschen in Aserbaidschan lieben ihren Sorbet über alles. Es ist neben dem Schwarztee das am weitesten verbreitete Getränk. Es besteht aus Wasser, das mit Zucker, Früchten und Beeren, sowie Minze gekocht und dann kalt serviert wird. Vorsicht: nicht selten ist der aserbaidschanischer Sorbet zuckersüss.
Yayma
Yayma ist ein traditioneller aserbaidschanischer Milchreis, der mit Safran aromatisiert ist und der ihm eine schöne Farbe und ein schönes Aroma verleiht. Das Gericht besteht aus rechr wenig. Alles, was man braucht, isr Reis, Wasser, Safran und Milch. Dazu kommt meist noch etwas Butter, Zimt und Honig. Besonders grosse Naschkatzen fügen dem Milchreis beim Kochen noch Zucker dazu.
Schäkärbura
Oft von Hausfrauen zubereitet (z.B. für die Nowruz-Feiertage im März) und fast in jeder Konditorei zu finden ist Sheker-Bura. Das berühmte aserbaidschanisches Gebäck besteht aus einer Füllung aus süssen Mandeln oder Nüssen, die mit Zucker und Kardamom gemischt und in Teig gewickelt sind. Der Teig wird daraufhin zugedrückt, die Aussenseite mit einer Art Pinzette verziert und die Kantenmit einer Spirale verdreht. Dadurch entsteht eine sichelförmige Form, die den Mond darstellen soll. Shekerbura sind krümelig, wohlig durfend und hellgelb. Es hat ein erkennbares Aussehen, dank einer speziellen Kochtechnologie.
Badambura
Badambura ist ein weiteres sehr beliebtes Gebäck der aserbaidschanischen Küche. Es besteht aus mehreren Schichten Flockenteig, gefüllt mit Zucker, Mandeln und gemahlenem Kardamom. Die kleinen Teilchen werden mit einer Eiermischung bestrichen und dann gebacken, bis sie goldbraun sind. Auch ein typisches Novruz-Gebäck in Aserbaidschan. Übrigens, der Name des Gebäcks ist simpel. Er leitet sich von den Wörtern badam (Mandel) und bura (Kuchen) ab. Ein Mandelkuchen also.
Kulcha
Kulcha ist ein süsses Gebäck, das ganz traditionell in einem echten Lehmofen gebacken wird. Der Name Kulcha (külçə) hat wahrscheinlich eine Wurzel mit dem in Indien und Pakistan beliebten Brot Kulcha. In Aserbaidschan gibt es zwei verschiedene Arten von Kulcha: gefüllte Kulcha aus der südlichen Stadt Lankaran und würzige Kulcha aus der nordwestlichen Stadt Shaki (Şəki).
Goghal
Bei Gogal handelt es sich um ein Blätterteig-Gebäck das mit diversen Füllungen daherkommt. Man unterscheidet zwischen salzig (Shor-Gogal) und süss (Shirin-Gogal). Dabei kommt für die süsse Füllung meist ein Mix aus Mehl, Butter und Zucker zum Einsatz.
Schor-Goghal
Shor-Gogal ist ein rundes gelbes Brötchen, das mit Fenchel und Anissamen gefüllt ist und mit Salz, Pfeffer und Kurkuma gewürzt ist. Die runde Form soll die Sonne darstellen. Der Teig für Shor-Gogal ist sehr dünn und wird meist in bis zu einem dutzend Schichten hergestellt. Dabei gilt: Je feinteiliger, desto leckerer.
Schirin Tschöräk
Das klassische aserbaidschanische süsse Milchbrot besteht aus Milche, Mehl, Hefe, Eiern, Butter, Salz, Zucker und Kurkumapulver. Das Kurkuma ist es auch, was dem Milchbrot eine markante, gelbe Farbe verleiht. Dabei wird der Teig zu einer Scheibe geformt und mit Mohn bestreut. Unser Tipp: Dazu eine Tasse kräftigen Scharztee.
Andere Leckerbissen
Kaviar (Kuru): Die direkte Anbindung zum Kaspischen Meer macht auch Kaviar zu einer aserbaidschanischen Delikatesse.
Traditionelles Brot: Man findet in Aserbaidschan hauptsächlich zwei Brotsorten. Das runde Tschöräk und Lavasch, ein dünnes knuspriges Fladenbrot das in einem Tonofen gebacken wird.
Kükü: ein schnell zubereitetes Kräuteromelett.
Auberginen-Chutney: Mit Zitronen, Zwiebeln, Knoblauch, Chilischoten, Kumin und Zimt.
Ajvar: Ein auch bei uns käuflicher Paprika-Dip, der immer und überall passt.
Joghurt-Minz-Dip: Eimn Dip der auch immer geht und oft zu Speisen gereicht wird.
Aserbaidschanischer Wein: Aserbaidschan war sehr reich an einheimischen Reben mit mehr als 200 Sorten Weisswein- und Desserttrauben: Ganja, Bayanshira, Agh Shany, Agh Kismishi und rote Trauben: Madrasa, Schirvanschahi, Khindogny, Gara Schany, Schamachi, Merendisi, Hamaschara und Gara Kismischi. Es wurden nur die besten aufbewahrt: Saperavi, Madrasa, Rkatsiteli, Baian Shirei und importierte Rebsorten: Chardonnay, Sauvignon, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah (hier Shiraz genannt). Wer in Aserbaidschan ist, muss den Wein unbedingt mal probieren.